- 1128 - 1495. Apr. 9. Brieg. Donnerst. vor Palmsonnt. Der Rath urkundet, dass der Brieger Kanonikus und Breslauer Domvikar Nic. Halbendorf aus Liebe zu seiner Vaterstadt dem Rathe 100 Mark um 5 Mark j. Z. verkauft, über welchen Zins er nach seinem Tode in der Weise verfügt, dass davon 2 M. den Johannitern bei St. Nikolaus zu der Prozession mit dem h. Leichnam an den Donnerstagen und den Frühmessen, 1 M. für das Schülerhospital (vgl. oben z. J. 1464), 3 M. dem Schulmeister der Pfarrkirche zukommen sollen, wovon eine speziell zum Gesange des ave coronatata Freitags nach der Vesper. Brieger St.-A. Abschrift bei den Akten der Halbendorffschen Stiftung. Es verdient bemerkt zu werden, dass die in dieser Urkunde verzeichneten Konsuln bis auf den letzten mit den in No. 1118 z. J. 1493 angeführten übereinstimmen und ebenso die Schöffen genau mit denen des Jahres 1493 (No. 1111 und No. 1117), während andrerseits die im Stadtbuche II. 37 b. angegebene Zurückrechnung für das Jahr 1495 auf den Bürgermeister Lor. Neumann und nicht auf Casp. Scholtis führt. Andrerseits aber werden wir an der Annahme, unsere Abschrift habe nur in Folge eines Schreibfehlers das Jahr 1495, und es sei dafür 1493 zu setzen, durch den Umstand gehindert, dass nach Stadtb. II. 10. der Stadtschreiber Mathias Freudenreich erst im Herbst 1494 sein Amt angetreten hat. Es ist deshalb an der überlieferten Datirung der vorliegenden Urkunde festgehalten und in Folge davon der Bürgermeister Lor. Neumann ins Jahr 1494 versetzt worden, wo er dann immerhin noch einige Monate des Jahres 1495 regiert hat, so dass ein in diesem J. erfolgtes Ereigniss recht wohl noch unter sein Prokonsulat fallen konnte. Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 9, Urkunden der Stadt Brieg. Urkundliche und chronikalische nachrichten über die Stadt Brieg, die dortigen Klöster, die Stadt- und Stiftsgüter bis zum Jahre 1550. Hrsg Dr. C. Grünhagen, Breslau 1870.
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